Gibt uns die Kunst Antworten?

Ein oft deutlich genervtes, als tatsächlich einsteigendes Interesse an „der Kunst“ markiert bei so manchem „Kulturmenschen“ einen ungeheuerlichen Verdachtsmoment: Was aber, wenn an dem Geschmiere an der Wand DOCH irgendetwas daran sein könnte? Was, wenn ich mit meinem unterdrückten Ekel letztlich DOCH vollkommen falsch liege und ich DOCH irgendetwas wahnsinnig Wichtiges verpassen könnte (u.a. auch, wie ich die Kunst ein für alle Mal “abhaken” kann)…?

Und dann gib es z.B. jene, die „der“ Kunst ebenso emsig wie atemlos verloren (gleich existenziellen Goldschürfern) „auf den Grund“ gehen wollen: Irgendwann bis in die letzten Haarspitzen mit „Wissen“ bewaffnet, wandeln sie schließlich scheinbar vollkommen mühelos (und zum Fürchten eloquent) über alle denkbaren intellektuellen Klippen - ohne allerdings jemals SELBST vom bittersalzigen Wasser künstlerischer Praxis gekostet zu haben (die unsere existenziellen Abbruchkanten überhaupt erst sichtbar werden lassen).

Vielfach übersehen wird, dass der Begriff „Kunst“ vor allem ein Problem unserer Kommunikation ist, die ein Wort für etwas erfunden hat, das sich letztlich JEDER klar eingrenzbaren Definition ENTZIEHT - und auch nur DARUM überhaupt wert ist, mit künstlerischen Mitteln zum Thema gemacht zu werden! Viele Kunstwerke sind gerade dasjenige, wofür uns die passenden Worte, Bilder, Gesten oder Töne FEHLEN. Deren Aufgabe ist es, Türen innerhalb unseres Universums zu öffnen, das tatsächlich manche Geheimnisse preiszugeben geneigt ist - viele der größten Geheimnisse unserer Existenz aber eben auch nicht.

Zurück
Zurück

Wenn´s zäh wird, fehlt das Öl. Und wenn´s gar nicht läuft, das Feuer.

Weiter
Weiter

Die dünnen Häute der Kunst.